Geschichte

Inoffiziell wurde die Kaffeerösterei Erhard Ulbrich am 13. Dezember 1955 eröffnet.

E. Ulbrich mietete einen Stand in der Neuen Markthalle Hannover an und verkaufte neben verschiedenen Kaffeesorten der Großrösterei Hans Gömann seine ersten drei selbst herstellten Kaffees. Produziert wurde auf einem 5 Kg Kleinröster in einer Gartenlaube in der Lünischen Straße in Hannover – Davenstedt. Die damalige Lebensmittelkontrolle duldete die spartanischen Räume mit zugekniffenen Augen.

1956 wurde dann in der  Krausenstraße 11A das Wohn- und Geschäftshaus fertig gestellt, in dem E. Ulbrich seinen vorläufigen Hauptsitz angemietet hatte. Somit war er jetzt offiziell einer von 44 Kaffeeröstern in Hannover.

1962 wurde zusätzlich in Laden in der Liepmannstraße 21 in Hannover – Limmer, nahe des Fössebads und dem Lindener Hafen angemietet. Die Räumlichkeiten waren doppelt so groß als in der Südstadt. Geröstet wurde nun in einem 21 Kg Röster der Firma Gothot. Bis 1965 betrieb E. Ulbrich mit seiner Frau Ilse drei Geschäfte in Hannover. In diesem Jahr kam ich, Dirk Ulbrich, als zweiter Sohn, neben dem 11 Jahre älterem Gerald Ulbrich zur Welt. Auf Grund sinkender Umsätze in der Markthalle trennten sich meine Eltern von dem Markthallenstand und gaben in an die Kaffeerösterei Witte ab.

Im Zuge der Industrialisierung der Kaffeeproduktion durch die Großröstereien wie Jakobs, Tchibo und Eduscho und den gleichbleibenden Kaffeepreisen bei steigenden Personalkosten und somit schwindenden Gewinnen reduzierten sich die Röstereien in Hannover auf 2: Machwitz Kaffee am Marstall und die Rösterei Erhard Ulbrich.

Nur mit finanzieller Hilfe von außen, dem Verkauf von Lebensmitteln und sogar Blumen konnten die Geschäfte meiner Eltern am Leben erhalten werden.
Erst in den 80er Jahren, mit dem Aufkommen der grünen und alternativen Scene, mit dem Bewusstsein für gute und ehrliche Produkte ging der Kaffeeumsatz wieder bergauf.

Im Hinblick auf eine spätere Übernahme des elterlichen Betriebes begann ich 1983 eine Lehre bei Feinkost Backhaus als Lebensmittelverkäufer und Einzelhandelskaufmann. Nach erfolgreichem Abschluss 1985 und weiteren drei Jahren in der Königstraße wechselte ich im Oktober 1988 zu meinen Eltern.
Ich „leitete“ von nun an die Filiale in der Krausenstraße. Hier lernte ich meine zukünftige Frau Heike kennen.

1999 übernahm ich die Filiale Krausenstraße mit meinem kurzzeitigen Teilhaber, Frank Kreimeyer, und baute das Geschäft in ein Bistro mit Feinkostverkauf um. Der Kaffee meiner Eltern komplettierte das Angebot.

2008, in Jahr nachdem meine Mutter im Alter von 74 Jahren verstarb, übergab mir mein Vater (83 Jahre) seinen 21 Kg Röster, der sich seitdem ebenfalls in der Krausenstraße befindet. Zur gleichen Zeit begann meine Frau Heike dauerhaft in meinem Geschäft zu arbeiten.

Nachdem mein Vater im November 2010, 85jährig, verstarb, schlossen mein Bruder Gerald und ich das Geschäft in der Liepmannstraße 21. Die gesamte Kaffeeproduktion fand nun in der Südstadt statt.

Auf Grund der kleinen räumlichen Verhältnisse und dem immensen Personalaufwand (zeitweise bis zu 9 Mitarbeitern) trennten wir uns von der Mittags- und Abendküche, zeitgleich beendeten wir die Belieferung mit Essen für Kindergärten (ca. 100 Essen täglich).

Nachdem mein damaliger Ausbilder Jürgen Backhaus seinen Feinkostbetrieb in der Königstraße beendete, haben wir unsere Zusammenarbeit im Juni 2016 wieder aufgenommen, so das Herr Backhaus seine Feinkostsalate in unserem Betrieb für den Verkauf produziert.

Davon profitieren sowohl seine als auch unsere langjährigen Kunden.

Und so entwickelt sich der Betrieb immer mehr zu einer geschätzten Feinkostadresse…

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